Bauernregeln im Allgäu: Alpe Oberstdorf Wirtin Martina klärt Dich auf
Bauernregeln: Mythos oder Alltagshelfer?
Du willst wissen, wie das Wetter in dieser Woche wird? Kein Problem. App, Radio, TV und Co. geben Dir in der heutigen Zeit fast minütlich die aktuelle Wettervorhersage durch. Doch wie sah das eigentlich vor tausenden von Jahren aus? So ohne Strom?
Die Landwirte aus den alten Zeiten
... schworen auf sie und nutzten sie als Wettervorhersage und Erntehelfer. In der heutigen digitalisierten Welt, werden sie nur noch müde belächelt und sogar für einen Mythos gehalten - die Bauernregeln! Doch was steckt hinter diesem alten Brauchtum?
Die Bedeutung und Herkunft der Bauernregeln
Bauernregeln, oder auch Wetterregeln genannt, gibt es schon seit tausenden von Jahren. Bereits im Neuen Testament sind Wettervorhersagen niedergeschrieben. Die Regeln sind meist alte Volkssprüche über das Wetter und die Folgen für die Landwirtschaft, die in Reimform verfasst sind. Sie entstanden durch Beobachtungen von aufeinanderfolgenden Ereignissen, denen bestimmte Umstände folgten. Diese wurden von Generation an Generation weitergegeben und dienten den Landwirten somit als Erntehelfer.
Im 16. Jahrhundert galt allgemein die Meinung, Bauernregeln würden selten richtig liegen. Über die Jahre verbesserte sich der Ruf der Wetterregeln zwar ins Gute, doch erst im 20. Jahrhundert bestätigten Experten, dass Bauernregeln als Erfahrungswerte relativ häufig zutreffen. Wichtig zu wissen ist, dass sich diese Regeln meist auf eine bestimmte Region beziehen. Ist also nicht bekannt, woher die Bauernregel stammt, ist diese schlichtweg wertlos.
Bauernregeln für Juli und August
- Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten. (Allgemein)
- Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut. (Allgemein)
- Maria Heimsuch wird’s bestellt, wie’s Wetter vierzig Tag sich hält. (Mariä Heimsuchung = 2.7.)
- Ist Siebenbrüder ein Regentag, so regnet’s noch sieben Wochen danach. (10.07.)
- Sind die Hundstage voll Sonnenschein, wird das Jahr recht fruchtbar sein. (23.07.)
- Sind an Jakobi die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm. (25.07.)
- Stellt im August sich Regen ein, so regnet’s Honig und guten Wein. (Allgemein)
- Bringt der August viel Gewitter, wird der Winter kalt und bitter. (Allgemein)
- Ist’s in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß. (Allgemein)
- Oswaldtag muss trocken sein, sonst werden teuer Korn und Wein. (05.08.)
- Bei Hitze an Sankt Dominikus ein strenger Winter kommen muss. (08.08.)
- Wie sich das Wetter am Bartheltag stellt ein, so soll’s den ganzen September sein. (24.08.)